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New Work im Mittelstand

17. Mai 2022 - Ole Friedrich

Der Begriff „New Work“ wird oft mit der Arbeitsweise in modernen Co-Working-Spaces, Startups oder IT-Unternehmen in Verbindung gebracht. Dabei beschreibt „New Work“ einen allgemeinen, strukturellen Wandel der gesamten Arbeitswelt. Unter dem Sammelbegriff „New Work“ werden viele verschiedene Teilaspekte zusammengefasst, die in Summe eine Transformation der Arbeitswelt hin zu mehr Flexibilität und Dezentralität beschreiben. Einige New-Work-Ideen dürften uninteressant für die meisten mittelständischen Unternehmen sein (z.B. Homeoffice in produzierenden Unternehmen). Andere New-Work-Ansätze sind in vielen mittelständischen Unternehmen schon gelebter Alltag, ohne dass sie unter dem Begriff „New Work“ verortet werden (z.B. ein familiärer Umgang in der Belegschaft). Es gibt allerdings auch New-Work-Ansätze, die für viele Mittelständler:innen von Relevanz sind, und bislang nur in wenigen Unternehmen zum Einsatz kommen. In diesem Artikel betrachten wir verschiedene Aspekte der „New Work“-Philosophie und ihre Relevanz für mittelständische Unternehmen.

Es existieren unzählige Definitionen von „New Work“. Gemein haben fast alle Definitionen, dass sie „New Work“ als technologiegetriebene Transformation der Arbeitswelt beschreiben. Darunter fallen verschiedene Teilaspekte, die sich in vielen Beschreibungen wiederfinden:

- Flexible Arbeitsgestaltung / Work-Life-Balance
- Ortsunabhängige Zusammenarbeit
- Partizipation und Potentialentwicklung von Mitarbeiter:innen
- Flache Hierarchien / Vertrauenskultur
- Agiles Arbeiten
- Kultur des Teilens von Wissen

Als Grund, warum Unternehmen New-Work-Ansätze in den Arbeitsalltag integrieren sollten, werden meist geänderte Anforderungen an Arbeitgeber:innen von jüngeren Fachkräften genannt. Dieser Aspekt ist nicht von der Hand zu weisen, allerdings gibt es auch noch andere, starke Argumente für „New Work“. Zum einen ist da die Zufriedenheit der bestehenden Belegschaft: Mitarbeiter:innen, die mit ihrem Unternehmen zufrieden sind, sind loyaler und produktiver. Zum anderen gibt es auch klare wirtschaftliche Vorteile: eine interne Zusammenarbeit, die (zumindest teilweise) ortsunabhängig funktioniert, ist krisensicherer als eine strikte Vor-Ort-Zusammenarbeit; eine gelebte Fehlerkultur führt dazu, dass Missstände frühzeitig angegangen werden können, bevor sie zu großen Problemen werden; eine Kultur des Teilens von Wissen führt dazu, dass betriebsrelevante Informationen das Unternehmen nicht mit Schlüsselmitarbeiter:innen verlassen, sondern in größeren Teilen der Belegschaft zirkulieren.

Der Bereich „flexible Arbeitsgestaltung“ ist bei vielen mittelständischen Unternehmen sicherlich schwierig umzusetzen. Gerade produzierende Unternehmen haben bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen-, und -zeiten meist wenig Spielraum. Zumindest in der Verwaltung kann man aber auch hier durch einen Wechsel hin zu mobilen Arbeitsgeräten (z.B. Laptops oder Tablets) und zu cloudbasierter Software schon einiges an Flexibilität ermöglichen. Wichtig bei einer solchen Arbeitsgestaltung sind geeignete Tools zur Kommunikation. Dazu eignen sich allgemeine Kollaborationstools wie Microsoft Teams und spezielle Kommunikationstools für mittelständische Unternehmen wie unsere komati-Plattform.

Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist die Partizipation von Mitarbeiter:innen. Durch die Partizipation jeder einzelnen Mitarbeiter:in können „Schwarmintelligenz-Effekte“ genutzt und zur Entscheidungsunterstützung herangezogen werden - 50, 100 oder 200 Augenpaare sehen meist mehr als eins. Dadurch können insgesamt bessere und für alle Mitarbeiter:innen nachvollziehbarere Entscheidungen getroffen werden. Außerdem steigert das Wertschätzen der einzelnen Mitarbeiter:innenmeinung die Zufriedenheit und das Zugehörigkeitsgefühl in der Belegschaft. Auch um Meinungen aus der Belegschaft einzuholen und den Stimmen einzelner Mitarbeiter:innen Gehör zu verschaffen, eignen sich digitale Lösungen. So bieten Tools wie Doodle oder Mentimeter die Möglichkeit, kostenlos Umfragen zu erstellen und auszuwerten.

Die Entwicklung von Potenzialen innerhalb der Belegschaft ist ein weiterer relevanter Aspekt: durch z.B. Weiterbildungsangebote ermöglichen Sie es Ihren Mitarbeiter:innen, sich bestmöglich zu entfalten. Auch das steigert die Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber, und bietet weiterhin die Möglichkeit, den Pool an Fähigkeiten im Unternehmen kontinuierlich weiterzuentwickeln, ein wichtiger Aspekt in Zeiten des Fachkräftemangels. Hier kann es nützlich sein, ein zentrales Verzeichnis von Fähigkeiten und Skills der Mitarbeiter:innen zu führen, um den Überblick zu behalten, welche Fähigkeiten ausreichend vorhanden sind, und welche noch ausgebaut werden müssen.

Flache Hierarchien und eine vertraute und familiäre Unternehmenskultur sind Aspekte, die in vielen mittelständischen Unternehmen schon seit langem vorhanden sind. Durch eine nicht allzu große Belegschaft und oft langjährige Mitarbeiter:innenbindungen „kennt man sich“ und es wird allgemein ein vertrauter Umgang gepflegt. Der Ansatz flacher Hierarchien ist hier ebenfalls oft schon durch die kleine Anzahl an Mitarbeiter:innen gegeben. Hier ist es allerdings wichtig, diese flachen Hierarchien auch aktiv zum Vorteil zu nutzen: die Geschäftsführung kann hier vor allem kommunikativ dafür sorgen, dass einzelne Mitarbeiter:innen im Zweifelsfall nicht zögern, auf Missstände hinzuweisen und Fehler offen zu kommunizieren. Wie vorher bereits beschrieben, ist eine gesunde Fehlerkultur bares Geld wert.

Der Themenkomplex „agiles Arbeiten“ kann für einige Unternehmen ein spannendes Feld sein, wird aber für die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen nur wenig Relevanz haben. Das Teilen von Wissen als wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur hingegen ist etwas, das den meisten Unternehmen dabei helfen kann, langfristig erfolgreicher zu sein. Oftmals existiert Wissen in Unternehmen nur in so genannten „Silos“, also z.B. in den Köpfen von wenigen Mitarbeiter:innen oder einzelnen Abteilungen. Gezieltes Wissensmanagement kann dabei helfen, diese Silos abzubauen, und Wissen ganzheitlich im Unternehmen verfügbar zu machen. Auch hierzu eignen sich Software-Tools, wie z.B. Confluence. Auch unsere Kommunikationsplattform komati verfügt über zahlreiche Features, die Sie beim Verwalten und Zugänglich-machen von Wissen unterstützen.

Das Thema „New Work“ ist ein großes und spannendes Feld, was auch mittelständischen Unternehmen viele Möglichkeiten bietet, die eigene Arbeitsweise anzupassen und zu verbessern. Dieser Artikel bietet einen grober Überblick über das Thema, und soll als Startpunkt für weitere Recherchen dienen. Wir hoffen, mit diesem Artikel Ihr Interesse am Thema „New Work“ geweckt zu haben. Falls Sie Fragen oder Anregungen haben, schreiben Sie uns gerne eine Nachricht.

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