New Work im Mittelstand
Der Begriff „New Work“ wird oft mit der Arbeitsweise in modernen Co-Working-Spaces, Startups oder
IT-Unternehmen in Verbindung gebracht. Dabei beschreibt „New Work“ einen allgemeinen, strukturellen
Wandel
der gesamten Arbeitswelt. Unter dem Sammelbegriff „New Work“ werden viele verschiedene Teilaspekte
zusammengefasst, die in Summe eine Transformation der Arbeitswelt hin zu mehr Flexibilität und
Dezentralität
beschreiben. Einige New-Work-Ideen dürften uninteressant für die meisten mittelständischen Unternehmen
sein
(z.B. Homeoffice in produzierenden Unternehmen). Andere New-Work-Ansätze sind in vielen
mittelständischen
Unternehmen schon gelebter Alltag, ohne dass sie unter dem Begriff „New Work“ verortet werden (z.B. ein
familiärer Umgang in der Belegschaft). Es gibt allerdings auch New-Work-Ansätze, die für viele
Mittelständler:innen von Relevanz sind, und bislang nur in wenigen Unternehmen zum Einsatz kommen. In
diesem
Artikel betrachten wir verschiedene Aspekte der „New Work“-Philosophie und ihre Relevanz für
mittelständische Unternehmen.
Es existieren unzählige Definitionen von „New Work“. Gemein haben fast alle Definitionen, dass sie „New
Work“ als technologiegetriebene Transformation der Arbeitswelt beschreiben. Darunter fallen verschiedene
Teilaspekte, die sich in vielen Beschreibungen wiederfinden:
- Flexible Arbeitsgestaltung / Work-Life-Balance
- Ortsunabhängige Zusammenarbeit
- Partizipation und Potentialentwicklung von Mitarbeiter:innen
- Flache Hierarchien / Vertrauenskultur
- Agiles Arbeiten
- Kultur des Teilens von Wissen
Als Grund, warum Unternehmen New-Work-Ansätze in den Arbeitsalltag integrieren sollten, werden meist
geänderte
Anforderungen an Arbeitgeber:innen von jüngeren Fachkräften genannt. Dieser Aspekt ist nicht von der
Hand zu
weisen, allerdings gibt es auch noch andere, starke Argumente für „New Work“. Zum einen ist da die
Zufriedenheit
der bestehenden Belegschaft: Mitarbeiter:innen, die mit ihrem Unternehmen zufrieden sind, sind loyaler
und
produktiver. Zum anderen gibt es auch klare wirtschaftliche Vorteile: eine interne Zusammenarbeit, die
(zumindest teilweise) ortsunabhängig funktioniert, ist krisensicherer als eine strikte
Vor-Ort-Zusammenarbeit;
eine gelebte Fehlerkultur führt dazu, dass Missstände frühzeitig angegangen werden können, bevor sie zu
großen
Problemen werden; eine Kultur des Teilens von Wissen führt dazu, dass betriebsrelevante Informationen
das
Unternehmen nicht mit Schlüsselmitarbeiter:innen verlassen, sondern in größeren Teilen der Belegschaft
zirkulieren.
Der Bereich „flexible Arbeitsgestaltung“ ist bei vielen mittelständischen Unternehmen sicherlich
schwierig
umzusetzen. Gerade produzierende Unternehmen haben bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen-, und -zeiten
meist
wenig Spielraum. Zumindest in der Verwaltung kann man aber auch hier durch einen Wechsel hin zu mobilen
Arbeitsgeräten (z.B. Laptops oder Tablets) und zu cloudbasierter Software schon einiges an Flexibilität
ermöglichen. Wichtig bei einer solchen Arbeitsgestaltung sind geeignete Tools zur Kommunikation. Dazu
eignen
sich allgemeine Kollaborationstools wie Microsoft Teams und spezielle Kommunikationstools für
mittelständische
Unternehmen wie unsere komati-Plattform.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist die Partizipation von Mitarbeiter:innen. Durch die Partizipation
jeder
einzelnen Mitarbeiter:in können „Schwarmintelligenz-Effekte“ genutzt und zur Entscheidungsunterstützung
herangezogen werden - 50, 100 oder 200 Augenpaare sehen meist mehr als eins. Dadurch können insgesamt
bessere
und für alle Mitarbeiter:innen nachvollziehbarere Entscheidungen getroffen werden. Außerdem steigert das
Wertschätzen der einzelnen Mitarbeiter:innenmeinung die Zufriedenheit und das Zugehörigkeitsgefühl in
der
Belegschaft. Auch um Meinungen aus der Belegschaft einzuholen und den Stimmen einzelner
Mitarbeiter:innen
Gehör
zu verschaffen, eignen sich digitale Lösungen. So bieten Tools wie Doodle oder Mentimeter die
Möglichkeit,
kostenlos Umfragen zu erstellen und auszuwerten.
Die Entwicklung von Potenzialen innerhalb der Belegschaft ist ein weiterer relevanter Aspekt: durch z.B.
Weiterbildungsangebote ermöglichen Sie es Ihren Mitarbeiter:innen, sich bestmöglich zu entfalten. Auch
das
steigert die Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber, und bietet weiterhin die Möglichkeit, den Pool an
Fähigkeiten im
Unternehmen kontinuierlich weiterzuentwickeln, ein wichtiger Aspekt in Zeiten des Fachkräftemangels.
Hier
kann
es nützlich sein, ein zentrales Verzeichnis von Fähigkeiten und Skills der Mitarbeiter:innen zu führen,
um
den
Überblick zu behalten, welche Fähigkeiten ausreichend vorhanden sind, und welche noch ausgebaut werden
müssen.
Flache Hierarchien und eine vertraute und familiäre Unternehmenskultur sind Aspekte, die in vielen
mittelständischen Unternehmen schon seit langem vorhanden sind. Durch eine nicht allzu große Belegschaft
und
oft
langjährige Mitarbeiter:innenbindungen „kennt man sich“ und es wird allgemein ein vertrauter Umgang
gepflegt.
Der Ansatz flacher Hierarchien ist hier ebenfalls oft schon durch die kleine Anzahl an Mitarbeiter:innen
gegeben. Hier ist es allerdings wichtig, diese flachen Hierarchien auch aktiv zum Vorteil zu nutzen: die
Geschäftsführung kann hier vor allem kommunikativ dafür sorgen, dass einzelne Mitarbeiter:innen im
Zweifelsfall
nicht zögern, auf Missstände hinzuweisen und Fehler offen zu kommunizieren. Wie vorher bereits
beschrieben,
ist
eine gesunde Fehlerkultur bares Geld wert.
Der Themenkomplex „agiles Arbeiten“ kann für einige Unternehmen ein spannendes Feld sein, wird aber für
die
Mehrheit der mittelständischen Unternehmen nur wenig Relevanz haben. Das Teilen von Wissen als
wesentlicher
Bestandteil der Unternehmenskultur hingegen ist etwas, das den meisten Unternehmen dabei helfen kann,
langfristig erfolgreicher zu sein. Oftmals existiert Wissen in Unternehmen nur in so genannten „Silos“,
also
z.B. in den Köpfen von wenigen Mitarbeiter:innen oder einzelnen Abteilungen. Gezieltes Wissensmanagement
kann
dabei helfen, diese Silos abzubauen, und Wissen ganzheitlich im Unternehmen verfügbar zu machen. Auch
hierzu
eignen sich Software-Tools, wie z.B. Confluence. Auch unsere Kommunikationsplattform komati verfügt über
zahlreiche Features, die Sie beim Verwalten und Zugänglich-machen von Wissen unterstützen.
Das Thema „New Work“ ist ein großes und spannendes Feld, was auch mittelständischen Unternehmen viele
Möglichkeiten bietet, die eigene Arbeitsweise anzupassen und zu verbessern. Dieser Artikel bietet einen
grober
Überblick über das Thema, und soll als Startpunkt für weitere Recherchen dienen. Wir hoffen, mit diesem
Artikel
Ihr Interesse am Thema „New Work“ geweckt zu haben. Falls Sie Fragen oder Anregungen haben, schreiben
Sie
uns
gerne eine Nachricht.